Sportsucht hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem ernst zu nehmenden Thema herausgebildet. Aus diesem Grund entwickelt das Promentcenter Tests zur Diagnose der Sucht.Nach Schätzungen der Experten sind ca. ein Prozent aller Sporttreibenden von Sportsucht betroffen. Ein Suchtproblem nehmen die Betroffenen üblicherweise selbst nicht wahr, da weder körperliche Grenzen noch Anzeichen der Sucht wahrgenommen werden. Häufig trainieren z. B. Läufer sogar trotz des Abratens von Ärzten – sie leiden unter dem Zwang, Sport treiben zu müssen. Wird dem Zwang nicht stattgegeben, so treten auch bei dieser Art von Sucht Entzugserscheinungen wie Depressionen, Kopfschmerzen oder Aggressionen auf. Grundsätzlich ist jedoch zu unterscheiden, ob ein Sportler süchtig ist oder lediglich eine starke Bindung zu seinem Sport hat. Eine Sportbindung kann zwar auch sehr intensiv sein, aber hierbei würde ein Sportler nicht so weit gehen, dass er seinen Körper ruiniert. Ein süchtiger Sportler nimmt auf seinen Körper keine Rücksicht und würde auch bei körperlichen Schäden weiter intensiv Sport treiben. Ein Leistungssportler ist auf seinen Körper angewiesen und würde trotz der Trainingsverpflichtung dieses Risiko nicht eingehen. Entscheidend für die Diagnose einer Sportsucht ist demnach nicht die Trainingsintensität, sondern die Beweggründe und die Persönlichkeitsstruktur eines Aktiven. Häufige Ursachen für die Sucht sind Probleme im Beruf, Privatleben oder Selbstbewusstsein. Am stärksten anfällig sind hier Frauen in der Pubertät, meist in Verbindung mit Bulimie, und Männer zwischen 40 und 50 Jahren, während einer Midlife-Crisis oder bei fehlender Herausforderung durch generellen beruflichen Erfolg.
Weitere Informationen unter:
Test: Hast du noch Freude am Sport oder bist du schon süchtig?
zur SRF-Radiosendung “Wenn Sport zur Sucht wird”
Thomas Schack (2000): Laufsucht und Aspekte von Ausdauersport aus gesundheitspsychologischer Perspektive
Mens Health Artikel zur Sportsucht
Zeitungsartikel in der Neuen Westfälischen: Wenn Laufen zur Sucht wird
Radiobeitrag zu “Bewegung und Sportsucht” in der Ingolf Lück Show